Themenseite - Klinischen Lerntherapie

Übersicht

Ansatzpunkt

Die Behandlung einzelner sprachlicher bzw. schriftsprachlicher Auffälligkeiten reicht selten aus: Kinder haben zunehmend komplexe Entwicklungsauffälligkeiten, die sich auf mehreren Ebenen der kindlichen Entwicklung zeigen. Dies erfordert in Diagnostik und Therapie ein fundiertes fachübergreifendes, ganzheitliches Wissen unter anderem aus den Bereichen der Logopädie, Ergotherapie, Linguistik, Pädiatrie, Neurologie, Pädagogik und Psychologie. In aktuellen Hirnforschungen konnte festgestellt werden, dass viele Schul- und Lernschwierigkeiten, wie z.B. der Komplex der Lese-Rechtschreib-Rechen-Schwäche (LRRS) ihre Ursachen in Entwicklungsstörungen im Vorschulalter finden.

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Der Beruf des klinischen Lerntherapeuten

Die klinische Lerntherapie ist ein neues Berufsbild - geschützte Berufsbezeichnung durch den Verein der Klinischen Lerntherapeuten Deutschland e.V., Ki.LT. Das Konzept wurde am Institut für ganzheitliche Entwicklungsförderung und Klinische Lerntherapie (IigEL) entwickelt. Die Ausbildung dauert 2 Jahre, aufbauend auf einem therapeutischen, pädagogischen und/oder psychologischen Grundberuf.

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Wir bieten individuelle Hilfe mit der Klinischen Lerntherapie bei:

• Sprach- und Sprechstörungen
• Lese-Rechtschreibsschwäche (LRS) / Legasthenie / Dyslexie
• Dyskalkulie (Rechenstörung)
• Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörung

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Kennzeichen / Besonderheiten

Die Klinische Lerntherapie betrachtet Störungen des Sprechens und der Sprache, sowie Lernstörungen (Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwäche) ganzheitlich. Diagnostik und Therapie erfolgen daher unter Einbeziehung der sozialen, emotionalen, motorischen, perzeptiven und sprachlichen Fähigkeiten bzw. Auffälligkeiten der betroffenen Kinder. Die klinische Lerntherapie ist eine Basistherapie im Sinne einer allgemeinen Sinnesschulung, Förderung der Aufmerksamkeits-, Konzentrations- und Ausdauerleistung, Förderung der Eigenwahrnehmung und Problemanalyse. Besonders im Vordergrund steht die Verbesserung der Grobmotorik als Basis für feinmotorische Leistungen wie z.B. auch das Sprechen. Die Fokusierung auf Aspekte der Aufmerksamkeit und Konzentration ermöglicht Erfolge bei der Behandlung von Kindern mit ADHS.

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Mögliche Anzeichen im Vorschulalter

  • Sprachentwicklungsverzögerung
  • Schwierigkeiten in der Artikulation bzw. Grammatik
  • Konzentrationschwierigkeiten
    • verträumt, hört nicht zu, fragt oft nach
    • Einschränkungen in der Merkfähigkeit (z.B.: Reihenfolge beim Anziehen, Merken von Reimen / Liedtexten / Fingerspielen)
    • Verwechslung der Präpositionen (oben, unten, vor, neben)
  • Feinmotorische Schwierigkeiten
    (Bewegung der Hände und Finger - Stifthaltung, Schneiden, Malen)
  • Einschränkungen in der sensomotorische Koordinationsfähigkeit
    (z.B. Hampelmann oder Hüpfen auf einem Bein sind schwierig)
  • Schwierigkeiten im Bereich der Hörverarbeitung
    (z.B. bedingt durch häufige Mittelohrentzündung)

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Mögliche Anzeichen im Grundschulalter

  • Mangelnde Konzentration, Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Ausdauer im Unterricht und bei den Hausaufgaben
  • Das Kind zeigt sich als Klassenclown oder ist verträumt
  • Schwierigkeiten im Erlernen des zusammenziehenden Lesens
  • Schwierigkeiten, das Gelesene zu verstehen
  • Beibehalten der lautgetreuen Schreibweise
    (das Kind schreibt die Wörter genau so, wie man sie spricht)
  • Schwierigkeiten, Rechtschreibregeln zu erinnern und anzuwenden
  • Unsauberes Schriftbild mit häufigem Durchstreichen und Radieren / verkrampfte Stifthaltung
  • Geübte Diktate weisen trotz intensiven Übens eine hohe Fehlerzahl auf
  • Schreibfehler
    • z.B. Buchstabenauslassungen, Groß- und Kleinschreibung, Buchstabenverdreher wie b – d, p - b
    • Verwechslung, Wortauslassungen, unterschiedlicher Schreibweise des gleichen Wortes

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Mögliche Anzeichen in der weiterführenden Schule

  • Schwierigkeiten beim Erwerb von Fremdsprachen
  • Schwierigkeiten im Lesen und/oder Schreiben sorgen bei anderen Fächern zu Problemen, z.B. bei Textaufgaben im Fach Mathematik
  • Auswirkungen auf Verhalten und Psyche - dadurch Frust, Unlust und Vermeideverhalten, geringes Selbstwertgefühl, Rückzug oder sogar Aggressionen

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Klinische Lerntherapie und Logopädie

Die klinische Lerntherapie kann in die logopädische Therapie einfließen, wenn mittels standardisierte Tests neben einer Legasthenie / LRS/ Dyskalkulie eine auditive Störung im Bereich der Sprachentwicklung und / oder der Hörwahrnehmung festgestellt werden. Somit kann die Behandlung als logopädische Therapie von der Krankenkasse übernommen werden.

Eine isolierte LRS / Legasthenie/ Dyskalkulie ist keine Kassenleistung. Die Therapie wird dann privat in Rechnung gestellt. Die Preise für Selbstzahlung erfragen Sie bitte in der Praxis.

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